Essstörungen? Nein danke!
Gegen eine Erkältung im Winter können wir uns schützen, z. B. mit jeder Menge Obst, ausreichend Schlaf und viel frischer Luft. Doch gibt es auch Möglichkeiten, sich vor Essstörungen zu schützen? Ja, die gibt es! Hier erfährst Du welche …
Essen ist doch kinderleicht, oder?
Es ist eine der wenigen Fähigkeiten, die wir von Geburt an beherrschen. Die ersten Gefühle, die wir bereits als Babys treffsicher einordnen können, sind Hunger und Sättigung. Welche Faktoren sind also schuld daran, dass manche Menschen dieses angeborene Gleichgewicht irgendwann verlieren und das Essen zum Problem wird?
Der Verdacht fällt schnell auf das heutige Schönheitsideal, das uns vorschreibt: „Du musst dünn sein! Nur dann bist Du schön, beliebt und erfolgreich. Also achte streng darauf, was Du isst und wie viel Du wiegst.”
Es ist tatsächlich oft so, dass der Schlankheitskult der Auslöser einer Essstörung ist und in Verbindung mit Diäten oder kontrolliertem Essen krank machen kann.
Allerdings kann eine Diät allein noch keine Essstörung verursachen. Vielmehr müssen eine Reihe weiterer Faktoren dazukommen, damit sich eine Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Störung entwickelt. Diese Ursachen stehen eng mit der eigenen Person, dem Körperbild, der Familie und / oder dem Umfeld in Verbindung und sind ganz individuell. Zu den sogenannten Risikofaktoren für die Entstehung von Essstörungen gehören z. B.:
- geringes Selbstwertgefühl
- hohe Ansprüche an die eigenen Leistungen (Perfektionismus)
- das Erleben einer Umbruchsituation (z. B. Trennung vom Freund)
- Gruppendruck im Freundeskreis
- Konflikte in der Familie
- wenig Anerkennung und Aufmerksamkeit
Wo es Risikofaktoren gibt, dürfen natürlich auch Schutzfaktoren nicht fehlen.
Was schützt vor Essstörungen?
Viele Experten haben sich schon mit dieser Frage beschäftigt. Und sie haben folgendes herausgefunden:
Wir sind weniger anfällig für das Hineinrutschen in ein problematisches Essverhalten, wenn wir unseren Körper eher positiv wahrnehmen, also denken ich bin ganz okay, so wie ich bin. Die Einstellung zum eigenen Körper hat dabei ganz viel mit der Erziehung im Kindesalter und der Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu tun.
Zudem wirkt es schützend, wenn wir unsere Gefühle ernst nehmen und uns auch trauen, sie herauszulassen. Das bedeutet z. B. zu weinen, wenn wir traurig sind. Oder auch mal ganz laut vor Wut zu schreien und ins Kissen zu boxen. Denn dann müssen wir gar nicht erst versuchen, unsere Gefühle mit Essen runterzuschlucken.
Darüber hinaus können wir uns gegen eine Essstörung wappnen, indem wir alternative Problemlösestrategien anwenden. Sprich, bei Problemen und Sorgen nicht auf das Essverhalten als Lösungsstrategie zurückzugreifen, sondern uns z. B. einer guten Freundin / einem guten Freund oder den Eltern anzuvertrauen oder uns ein Hobby zu suchen, das hilft, so richtig abzuschalten.
Ein weiterer Schutz ist, wenn wir eine kritische Haltung gegenüber den Medien entwickeln und das gesellschaftliche Schönheitsbild hinterfragen. Das geht z. B. ganz wunderbar, indem wir uns allein nur die Frage stellen: Was sagt das Körpergewicht eigentlich wirklich über einen Menschen aus? Können wir uns sicher sein, dass die super-dünnen Stars wirklich so glücklich sind und dass sie, nur weil sie schlank sind, weniger Probleme haben?